"A United Kingdom" Kritik


Inhalt

"A United Kingdom" basiert auf einer wahren Begebenheit. 1948 verliebt sich der Thronfolger von Botswana, Seretse Khama, in London in die weiße Büroangestellte Ruth Williams. Die Familien der beiden nehmen die Verlobung nicht gut auf und das britische Parlament, sowie die Apartheits-Regierung in Südafrika und die Einwohner von Botswana stellen sich ebenfalls gegen die Vermählung, da sie einen politischen Skandal, der ihre jeweiligen Ziele stören würde, verhindern wollen. 
Das junge Liebespaar heiratet trotz aller Widersprüche und muss nun mit den Folgen leben und um sein Beisammensein kämpfen.

Der Film ist von Amma Asante und unter anderem mit den Schauspielern Rosamund Pike & David Oyelowo.

Im Folgenden ein paar Aspekte, die mir gut bzw. nicht so gut gefallen haben:


Überzeugende Schauspieler

Rosamund Pike spielt ihre Rolle hervorragend. Ihr Charakter ist der einer völlig durchschnittlichen Frau, die sich plötzlich als Königin von Botswana wiederfindet und von sehr vielen Menschen gehasst wird, obwohl sie eigentlich nur mit der Liebe ihres Lebens zusammen sein will. Ihr Vater verstößt sie und Seretses Familie weigert sich anfangs überhaupt mit ihr zu sprechen. Sie ist eigentlich kein schwacher Charakter, aber von der Situation völlig überfordert, will eigentlich niemandem etwas Böses. Genau das bringt Rosamunde Pike gut herüber und man kann wirklich mitfühlen, wenn ihr Charakter irgendwie versucht klar zu kommen. Dass sie nicht gleich von Anfang an stark ist, sondern sich erst zurechtfinden muss, bevor sie Stärke zeigen kann, macht sie zu einem sehr menschlichen, sympathischen Charakter.

David Oyelowo ist mir anfangs nicht besonders aufgefallen, allerdings hat er später im Film viele starke Momente, die er hervorragend meistert. Beispielsweiße eine Rede, in der er von seiner Fähigkeit als Politiker überzeugen möchte.

Insgesamt sind einem die Hauptcharaktere sehr sympathisch, man leidet mit ihnen mit & kann ihr Verhalten eigentlich immer gut nachvollziehen! Beide sind realistisch gehalten und haben ihre Schwächen & Stärken.

Entwicklung der Liebesgeschichte

Im späteren Verlauf des Filmes kann man nachvollziehen, wieso das Paar für seine Liebe kämpft und, dass es eine Bindung zwischen ihnen gibt, doch anfangs entwickelt sich die Liebesgeschichte recht schnell. Das ist durchaus zu rechtfertigen, da der Film seinen Fokus darauf legt, wie das Paar unter ihrer Heirat zu leiden hat. Ein bisschen mehr Zeit am Beginn hätte trotzdem nicht geschadet. Kurz zusammengefasst läuft die Phase zwischen der ersten Begegnung und dem Heiratsantrag recht unspektakulär ab: Die beiden kommen auf einer Feier ins Gespräch, tanzen miteinander, verabreden sich weitere Mal zum Tanzen, bis letztendlich der Heiratsantrag folgt. Das Problem ist nur, dass man keine wirkliche Chemie zwischen den beiden zu spüren bekommen. Beide sind sympathisch und es wird öfter erwähnt, dass sie Spaß zusammen hatten, doch irgendwie fehlt da der Faktor, der den Zuschauer sagen lässt: Die beiden passen wirklich perfekt zusammen. Da hätte man etwas mehr auf Dinge eingehen können, die die beiden so perfekt füreinander machen oder mehr Zeit in die Phase des Kennen- & Liebenlernens investieren können.

Dafür zeigt der Film eine Liebesgeschichte, die mit wirklich großen Hindernissen zu kämpfen hat & mit der man wirklich mitleidet, mitfiebert, wenn man sich mal in die Charaktere hineingefunden hat. 

Ist es die Liebe wert?

Das Hauptthema des Film ist ja, dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptcharakteren auf sehr viel Missfallen & Feindschaft stößt, und es mehrere Versuche von außen gibt, die die Heirat verhindern oder im Nachhinein wieder auflösen wollen. Das Paar bleibt stur und lässt sich nicht vom Rest der Welt beeinflussen, doch ich hatte mir während des Schauens öfter überlegt, wie lange ich das durchgehalten hätte. 
Die Gegner der Ehe sind nicht nur von dem Kaliber: "Ich will nie wieder ein Wort mit dir reden, wenn ihr das tut", sondern bringen auch Argumente wie: "Du riskierst das Wohlergehen deines ganzen Volkes, wenn ihr heiratet." An diesen Stellen, war es dann wirklich interessant darüber nachzudenken, wie weit man für seine Liebe kämpfen sollte und wann es vielleicht vernünftiger wäre sein persönliches Glück hinter das der Gemeinschaft zu stellen. 

Ich find es immer sehr gut, wenn ein Film zu solchen Gedankengängen, die man auch auf andere Situationen übertragen kann, anregt und deshalb ist dieser Aspekt ein großes Plus für den Film.

Aufregendes Afrika 

Unerwähnt lassen kann man auf keinen Fall die tollen Landschaftsaufnahmen in Afrika, die eine wirkliche Sehnsucht danach wecken, selbst dort zu sein.

Wahre Begebenheit

Wie bei den meisten Filmen, die auf einer wahren Begebenheit basieren, ist das bei diesem Film einer der großen Pluspunkte. Währe die Geschichte rein fiktiv, würde sie bei weitem nicht so viel Eindruck hinterlassen.
So greift sie wirklich viele Themen auf. Es ist interessant zu sehen, wie viele politische Probleme eine einfache Heirat auslösen kann. Dabei spielt die Apartheid (Rassentrennung) in Südafrika eine Rolle, der britische Kolonialismus, Bodenschätze und wie all das zusammenhängt und sich gegenseitig beeinflusst. Vor allem das Verhalten der Briten, wie sehr sie in die Politik eingreifen wollen, bzw. auch können und welche Ignoranz sie den Afrikanern Entgegenbringen, ist sehr intensiv dargestellt. Außerdem erfährt man, wie Botswana zu einer recht stabilen Regierung und mehr oder weniger wohlhabenden Bevölkerung gekommen ist.
Kleine unterhaltsame Geschichtsstunde!

 Fazit

Im Grunde, wie oben schon erwähnt: der Film ist kein weltbewegendes Meisterwerk, dass einem ewig in Erinnerung bleiben wird, aber mir hat er sehr gut gefallen. Es wird alles geboten, was man für einen unterhaltsamen Kinobesuch benötigt: sympathische, menschliche Charaktere, deren Schicksal dich interessiert, eine gute Geschichte, die sich lohnt erzählt zu werden, einen beachtlichen historischen Hintergrund, der nach der Vorstellung sofort dazu verführt mehr Informationen nachzuschlagen, ordentliche Schauspieler und schöne Bilder.

Es lohnt sich definitv den Film anzuschauen & noch mehr lohnt es sich hier in den Kommentaren eine kleine Meinung über den Film zu hinterlassen! 

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